In einem Gebiet, in dem die kleinen Flächen kultivierbaren Bodens, die ciàn, wie sie im lokalen Dialekt genannt werden, von Männern und Frauen mit bloßen Händen erkämpft wurden, wird der Ablauf der Aktivitäten vom klimatischen Rhythmus der Natur bestimmt. Der Produktionszyklus ist somit variabel. Das Know-how für die Produktion des Sciacchetrà (gesprochen: „Scha-kett-rà“) hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und wurde von Generation zu Generation weitergegeben.
So entwickelte sich eine Kultur und Tradition, ein Erbe, das heute noch lebendig ist.
Die einzige strukturelle Modernisierung wurde im Jahr 1980 durch die Landwirtschafts-Kooperative eingeführt: Einschienenbahnen mit insgesamt 16 km Länge an den steilsten Hängen, oft an wunderschönen und abgelegenen Plätzen.
Hier müssen die geernteten Trauben nicht mehr auf den Schultern zum Weinkeller getragen werden.
Der Rhythmus der Aktivitäten wird von den Jahreszeiten bestimmt:
Die Erntezeit beginnt im Herbst, aber erst dann, wenn die Trauben perfekt reif sind, in Harmonie mit Sonne und Regen. Direkt nach der Weinlese zum Trocknen ausgelegt, muss das Einfahren der Trauben genau zu dem Zeitpunkt erfolgen, wenn sie den richtigen Trocknungsgrad haben, der von einem Mix aus Wind (feucht oder trocken), Regen und Sonne abhängt.
Schließlich – im Weinkeller – hängen die verschiedenen Phasen der Weinherstellung von den Zeiten der Gärung und der Umwandlung von Zucker in Alkohol ab.
Im Winter wird der Beginn des Rebschnitts vom Herbstklima bestimmt, abhängig davon, wann der Wein seine Blätter verliert.
Zusätzlich zur Mühe, diese kleinen Parzellen in den ausgezehrten Böden der steilen Hänge zu kultivieren, müssen die Steinmauern erhalten werden.
Der Rhythmus der Aktivitäten im Frühjahr und im Sommer: Inspektion und Schutz, ist in der Regel weniger intensiv, abhängig von klimatischen Varianzen.